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Sprachförderung

Stand: September 2018

 

 Inhalt

  1. Organisation
  2. Unterrichtliches Angebot
  3. Leistungsbewertung
  4. Materialien
  5. Arbeit im Fachunterricht
  6. Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

 

1. Organisation

Eines unserer Ziele aus dem Leitbild ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler an unserer Schule einen Abschluss erreicht und umfassend auf den weiteren beruflichen Weg vorbereitet wird. Daher gibt es seit dem 01.10.2015 an der Hauptschule Munster eine „Fördergruppe Deutsch als Zweitsprache“, die für zugewanderte Schülerinnen und Schüler ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse sowohl der Haupt- als auch der Realschule zugänglich ist. Die Jugendlichen besuchen diese Fördergruppe parallel zu der ihnen von Beginn an zugeteilten Regelklasse.

Abhängig von der jeweils aktuellen Versorgung mit Lehrerstunden wird versucht, ein tägliches Angebot von mindestens 2 x 45 Minuten zu realisieren. Da dieses von verschiedenen, im Schuljahr auch wechselnden Lehrkräften erteilt wird, sind enge Absprachen erforderlich, um ein systematisches Lernen zu ermöglichen.

Es gibt für die Schülerinnen und Schüler keine zeitliche Festlegung für ihre Teilnahme an der Fördergruppe. Über die Dauer der Teilnahme wird individuell entschieden. Sie kann jederzeit begonnen oder beendet werden. Es wird zudem versucht, die Teilnahme an Fächern wie Sport, Werken, Musik, Mathematik, usw. im Regelunterricht zu ermöglichen, um eine schnellere soziale Teilhabe und individuelle Begabungen zu fördern.

Zur Absicherung der schulischen Laufbahn wird den Schülerinnen und Schülern -wenn erforderlich- die Teilnahme am Sprachfeststellungsverfahren ermöglicht.

2. Unterrichtliches Angebot

Das unterrichtliche Angebot richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Schüler und basiert auf den „Curricularen Vorgaben für den Unterricht für Deutsch als Zweitsprache“ aus dem Jahr 2016. Ausgehend von intensiven Beobachtungen der Fachlehrer wird der Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler ermittelt und versucht so individuell wie möglich an die Bedürfnisse anzupassen.

Ziel des Unterrichts ist, die Schülerinnen und Schüler sprachlich zu befähigen, erfolgreich am Regelunterricht ihrer jeweiligen Jahrgangsklasse teilzunehmen. Dazu wird innerhalb von zwei Jahren versucht, in allen Kompetenzbereichen ein Sprachniveau A2/B1 zu erreichen. Eine Chancengleichheit im Lernprozess soll angebahnt werden.

3. Leistungsbewertung

Eine Bewertung der erbrachten Leistungen zum Schulhalbjahr erfolgt mit Hilfe der Materialien der Landesschulbehörde „Lernstand- und Kompetenzbeschreibung für Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache“.

Nach zwei Jahren Aufenthalt und Teilnahme am Unterricht werden die Schüler im Regelunterricht bewertet. Dann greifen die beschlossenen Fördermaßnahmen der Konferenz zur individuellen Lernentwicklung.

Grundlage für individuelle Maßnahmen und Hilfestellungen zur Unterstützung der Lernentwicklung bietet hier der Runderlass „Förderung von Bildungserfolg und Teilhabe von Schülerinnen und Schülern nicht-deutscher Herkunftssprache“.

4. Materialien

Für die Arbeit in der Fördergruppe werden folgende Materialien als Grundlage benutzt:

  • Genial klick. Deutsch für Jugendliche. Kursbuch und Arbeitsheft A1 und A2, Klett Verlag
  • Wörterbücher der verschiedenen Muttersprachen

Da Sprachlernen ein aktiver, individueller und ganzheitlicher Prozess ist, wird versucht, weitere, ergänzende Materialien sowohl an die verschiedenen Ausgangslagen anzupassen als auch an die Bedürfnisse der Gruppe.

Für die individuelle Arbeit der Schülerinnen und Schüler in der Zeit des Regelunterrichts, an dem sie noch nicht erfolgreich teilnehmen können, werden folgende Materialien genutzt:

  • Willkommen in Deutschland I und II, Das Übungsheft, Mildenberger Verlag
  • Willkommen in Deutschland – Lesen und Schreiben lernen. Alphabetisierungskurs
  • Sprachapps für Handy und Tablet
  • Lern Deutsch, Goethe Institut
  • Hallo, Mildenberger Verlag
  • Hallo Erwachsene, Mildenberger Verlag
  • Ankommen
  • Vokabelbox, Vokabellernprogramm auf dem iPad

Diese Materialien erlauben ein eigenverantwortliches Lernen und fördern die Selbstdiagnose.

5. Arbeit im Fachunterricht

Um die Schülerinnen und Schüler möglichst schnell in den Klassenverband einzubinden, werden ihnen zu Beginn Partnerschüler an die Seite gestellt, die ihnen dabei helfen, sich in der Anfangszeit zurechtzufinden.

Jeder Unterricht ist auch Deutschunterricht. Ein Grundsatz im Fachunterricht ist die Erarbeitung eines Fachvokabulars für die Schüler ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse. Für die Fachlehrer stellt die Förderung innerhalb des Regelunterrichts eine große Herausforderung dar. Hilfen finden sich zum Beispiel in folgendem Band:

  • Josef Leisen: Handbuch Sprachförderung im Fach. Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis

Zukünftiges Ziel ist es, in den Fachkonferenzen Fördergrundsätze für DaZ im Fachunterricht zu erarbeiten.

6. Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

Angelehnt an die Grundsätze des Leitbilds der HS Munster ist neben der sprachlichen Kompetenz die schnelle Integration der Jugendlichen in den Sozialraum Schule und Gemeinde/Stadt Ziel des Unterrichts. Daher besteht eine enge Kooperation der Lehrkräfte mit dem Schulsozialarbeiter, der die Jugendlichen und ihre Eltern zudem auch im Bürgerhaus Munster erlebt. Hier besteht auch die Möglichkeit, gegebenenfalls Dolmetscher zu kontaktieren, wenn dies zum Beispiel für die Elternarbeit nötig ist.